Ebensee: Neonazis greifen KZ-Überlebende an
Ein Neo-Nazi-Angriff überschattete im Mai die alljährlichen Befreiungsfeiern im ehemaligen KZ Mauthausen. Vermummte Nazis brüllten Sieg-Heil-Rufe und beleidigten die TeilnehmerInnen der Gedenkfeiern, unter ihnen zahlreiche KZ-Überlebende, mit dem Hitlergruß.
Doch nicht genug: Eine Besuchergruppe aus Frankreich wurde sogar mit Softguns und Plastikpatronen bei diesen friedlichen Festivitäten beschossen und verletzt.
Es handelte sich bei den Tätern um fünf junge Neonazis – im Alter von 14 bis 17 Jahren – die neben dem Gröhlen von Nazi-Parolen in einem Besichtigungsstollen, der von KZ-Häftlingen unter menschenunwürdigen Bedingungen errichtet worden war, auch zwei französische Überlebende angegriffen und verletzt haben.
Diese menschenverachtende Aktion illustriert sehr klar, wie selbstbewusst die Nazis mittlerweile schon agieren. Solch verbale oder körperliche Angriffe gehören leider schon vielerorts zur Tagesordnung und lösen nur noch viel zu selten das gebührende Entsetzen der Gesellschaft aus.
Doch so einen Angriff genau an diesem Ort, auf die Überlebenden der Nazi-Terror-Herrschaft, zu starten, bringt die gesamte Menschenfeindlichkeit dieser potentiellen neuen Mörder auf einen neuen traurigen Höhepunkt, und zeigt gleichzeitig auch auf, wie unerlässlich das Engagement gegen die rechte Szene ist, und warum niemand untätig bei einer derartig unfassbar widerwärtigen Entwicklung bleiben darf!